PSSM1 beim Pferd: Was ist das, wie kann man es testen und welche Rassen sind betroffen?

Was ist PSSM1? PSSM1 (Polysaccharide Storage Myopathy Typ 1) ist eine genetische Muskelstörung bei Pferden, die durch eine abnorme Speicherung von Glykogen in den Muskeln verursacht wird. Diese Erkrankung führt dazu, dass die betroffenen Pferde Schwierigkeiten haben, gespeichertes Glykogen abzubauen, was zu Muskelkrämpfen, Steifheit und Schwäche führen kann. PSSM1 wird durch eine Mutation im GYS1-Gen verursacht, das für die Regulation des Glykogenstoffwechsels verantwortlich ist.

Welche Rassen sind betroffen? PSSM1 tritt am häufigsten bei bestimmten Kaltblutpferden, Westernrassen und einigen Warmblütern auf. Zu den besonders anfälligen Rassen gehören:

  • Quarter Horses
  • Paint Horses
  • Appaloosas
  • Belgier
  • Percherons
  • Haflinger
  • Morgans
  • Warmblüter

Die Erkrankung ist autosomal dominant vererbbar, was bedeutet, dass ein einzelnes mutiertes Gen von einem Elternteil ausreicht, um die Erkrankung zu verursachen.

Symptome von PSSM1: Die Symptome von PSSM1 können variieren, aber häufige Anzeichen sind:

  • Muskelsteifheit, besonders nach Ruhephasen
  • Muskelschwäche und Zittern
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen nach dem Liegen
  • Abnorme Gangmuster oder Lahmheit
  • Muskelschmerzen und Krämpfe, insbesondere nach Bewegung
  • Dunkler Urin (aufgrund von Myoglobinurie, einem Zeichen für Muskelschäden)

Diese Symptome treten häufig nach Belastung oder Stress auf und können von leicht bis schwer reichen.

Wie kann man PSSM1 testen? PSSM1 kann durch einen genetischen Test diagnostiziert werden, der eine Blut- oder Haarprobe auf die spezifische Mutation im GYS1-Gen untersucht. Dieser Test ist zuverlässig und kann das Vorhandensein der Mutation eindeutig bestätigen. Ein solcher Test ist besonders wichtig für Züchter, um das Risiko der Weitergabe der Erkrankung zu minimieren.

Therapie und Management: PSSM1 ist nicht heilbar, aber durch gezielte Managementmaßnahmen kann das Wohlbefinden betroffener Pferde erheblich verbessert werden:

  • Diätanpassung: Eine kohlenhydratarme, fettreiche Diät kann helfen, die Symptome zu kontrollieren. Fett wird als alternative Energiequelle verwendet, um den Bedarf an Glykogen zu reduzieren. Spezielle Futtermittel, die reich an Öl und fettlöslichen Vitaminen sind, können unterstützend wirken.
  • Regelmäßige Bewegung: Tägliche, leichte Bewegung ist entscheidend, um die Muskulatur geschmeidig zu halten und Glykogenansammlungen in den Muskeln zu verhindern. Lange Ruhephasen sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern können.
  • Stressreduktion: Stress kann die Symptome verschlimmern, daher sollte das Pferd in einer ruhigen und stabilen Umgebung gehalten werden.
  • Tierärztliche Betreuung: Regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt sind wichtig, um den Zustand des Pferdes zu überwachen und die Diät sowie das Trainingsprogramm gegebenenfalls anzupassen.

Fazit: PSSM1 ist eine genetische Muskelkrankheit, die durch gezielte Ernährung, Bewegung und Stressmanagement gut kontrolliert werden kann. Ein frühzeitiger genetischer Test hilft dabei, die Erkrankung zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben des betroffenen Pferdes zu verbessern. Züchter sollten besonders auf diesen Test achten, um das Risiko der Vererbung zu minimieren.

Ähnliche Beiträge

Alle Beiträge